Der weibliche Zyklus

Der weibliche Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Regelblutung und wiederholt sich in regelmäßigen Abständen. Bei den meisten Frauen dauert ein Zyklus etwa 26 bis 32 Tage.

Der weibliche Zyklus dreht sich um die Fortpflanzung

Alles, was in diesem Zeitraum in der Gebärmutter und den Eierstöcken der Frau geschieht, ist auf die Fortpflanzung ausgerichtet: Der Körper bereitet sich auf Empfängnis und Schwangerschaft vor. Bleiben diese aus, setzt die Regelblutung ein und ein neuer Zyklus beginnt.

Hormone steuern den monatlichen Kreislauf

Im Verlauf eines Zyklus finden im Körper der Frau komplizierte Vorgänge statt. Diese werden in einem sensiblen Regelkreis gesteuert, an dem Hormone des Zwischenhirns, der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), und die Eierstöcke beteiligt sind.

Zyklus-Beginn: Menstruation+

 
Jeden Monat baut die Gebärmutter unter Einfluss des Hormons Östrogen eine Schleimhaut aus Gewebe auf. Im Falle einer Empfängnis kann sich die befruchtete Eizelle dort einnisten und wachsen. Passiert dies nicht (weil verhütet wurde oder die Frau keinen Geschlechtsverkehr hatte), wird die Gebärmutterschleimhaut zusammen mit der unbefruchteten Eizelle abgestoßen und durch die Scheide nach außen geleitet. Der Tag, an dem die Blutung (Menstruation) einsetzt, ist Tag 1 des weiblichen Zyklus. Die Menstruation dauert meist drei bis sieben Tage und kann unterschiedlich stark sein.

Zyklus-Mitte: Vorbereitung auf den Eisprung+

 
Nach der Menstruation steigt das Follikel stimulierende Hormon (FSH) an und fördert das Wachstum von mehreren (meist um die zehn) Eibläschen (Follikel) in einem der Eierstöcke. Jeder Follikel enthält eine Eizelle. Innerhalb weniger Tage übernimmt ein Follikel die Vorherrschaft: Der sogenannte „Leitfollikel“ wird größer als die anderen und beginnt, Östrogen zu produzieren. Am Ende dieser Phase steigen die Spiegel der Hormone Östrogen und LH (luteinisierendes Hormon) innerhalb weniger Stunden stark an. Das ist das Zeichen, dass der Eisprung – also die Phase, in der das Ei befruchtet werden kann – kurz bevorsteht (bei den meisten Frauen ist dieser Zeitpunkt zwischen dem 12. und 16. Zyklustag).

Eisprung: Der Körper ist empfängnisbereit+

 

Der Anstieg des luteinierenden Hormons (LH) löst den endgültigen Eisprung aus. So wird die reife Eizelle aus dem Eibläschen in den Eileiter freigesetzt. Dort wartet sie auf eine Befruchtung und wandert danach weiter in die Gebärmutter. Wurde die Eizelle befruchtet (dies ist nach dem Eisprung maximal 24 Stunden möglich), nistet sie sich in die inzwischen hoch aufgebaute Gebärmutterschleimhaut ein. Fand keine Verschmelzung mit einem Spermium statt, wird die unbefruchtete Eizelle bei der nächsten Menstruation zusammen mit der Gebärmutterschleimhaut ausgeschieden.

Zyklus-Ende: Der Gelbkörper stellt die Arbeit ein+

 

Nachdem die Eizelle den Follikel im Eierstock verlassen hat, wird dieser in den so genannten Gelbkörper umgewandelt. Er bildet das Hormon Progesteron, das die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet. Tritt diese nicht ein, stellt der Gelbkörper zum Ende des Zyklus seine Funktion ein. Folge: Die Gebärmutterschleimhaut wird abgebaut und abgestoßen. Die Menstruation setzt ein und ein neuer Zyklus beginnt.