Was ist Chlormadinonacetat?

Chlormadinonacetat (kurz: CMA) ist ein chemisch hergestelltes Gestagen, dessen Struktur und Eigenschaften vom natürlichen Gestagen Progesteron abgeleitet wurden.

Gestagene

Gestagene sind weibliche Hormone, die zusammen mit den Östrogenen eine wichtige Rolle bei der Steuerung des weiblichen Zyklus spielen. Chlormadinonacetat wird in Kombination mit Östrogenen zur Empfängnisverhütung eingesetzt. Als Inhaltsstoff der Pille hat CMA neben der Hemmung des Eisprungs und der Bildung eines für Spermien undurchlässigen Schleimpfropfens auch eine sog. antiandrogene Wirkung, d.h. CMA wirkt Effekten entgegen, die durch das männliche Geschlechtshormon (= Androgen) Testosteron hervorgerufen werden.

Der antiandrogene Effekt von CMA

Durch Androgene wie das Testosteron werden im Körper verschiedene Effekte hervorgerufen. Bei einem Überschuss an Testosteron, wie er bei einigen Mädchen und jungen Frauen auftritt, kann eine vermehrte Talgbildung die Folge sein. Diese kann sich in Form von fettigem Haar und  fettiger Haut äußern, aber auch zu Hautkrankheiten wie Akne führen. Das Gestagen CMA bewirkt neben dem Empfängnisschutz auch, dass Bindungsstellen besetzt werden, an denen normalerweise das Testosteron andocken würde. Somit verhindert es die Wirkung des Testosterons, was als „antiandrogener Effekt“ bezeichnet wird. Pillen, die ein Östrogen und das Gestagen CMA enthalten, können sich somit lindernd auf eine Akne auswirken. Der antiandrogene Effekt ist bei den verschiedenen Gestagenen unterschiedlich stark ausgeprägt, wobei CMA zu den Gestagenen mit einem verhältnismäßig starken antiandrogenen Effekt zählt.