Was ist der Langzyklus? Wie wird er angewendet?

„Langzyklus“ beschreibt die Anwendung der Pille ohne Unterbrechung über einen längeren Zeitraum als 21 Tage. Es wird auf die 7-tägige Einnahmepause verzichtet. Stattdessen nimmt man die Pille über zwei, drei oder mehrere Monate hinweg. Die Verwendung mehrerer Zykluspackungen hintereinander ist durchaus möglich. Wird die Pille auf diese Weise eingenommen, entfällt während der durchgehenden Einnahme die monatliche Blutung (sog. Abbruchblutung). Die Anzahl der Blutungen kann auf diese Weise im Jahr von normalerweise 13 auf drei bis vier reduziert werden. Werden z. B. vier Pillenblister, die jeweils regulär 21 Tabletten enthalten, ohne die 7-tägigen Einnahmepausen angewendet, so kann eine blutungsfreie Zeit von 12 Wochen erzielt werden.

Weitere Vorteile des Langzyklus

Neben dem Vorteil, dass die Blutung nicht jeden Monat eintritt, gibt es weitere vorteilhafte Nebeneffekte, die der Langzyklus mit sich bringt: Beschwerden, die auf den plötzlich sinkenden Hormonspiegel am Zyklusende zurückzuführen sind, können durch die durchgehende Einnahme der Pille vermieden oder deutlich reduziert werden. Dazu zählen z. B.

  • Unterleibsschmerzen
  • migräneartige Kopfschmerzen
  • Stimmungsschwankungen

Nachteile des Langzyklus

Allerdings hat der Langzyklus auch Nebenwirkungen: unregelmäßige Blutungen, insbesondere leichter Art (Spottings) nehmen zu, auch Brustspannen tritt, insbesondere im zweiten Anwendungsmonat ohne Pause, vermehrt auf. Ob der Langzyklus angewendet wird, ist davon abhängig, inwieweit eine Blutung erwünscht ist oder nicht und sollte individuell mit dem Frauenarzt abgesprochen werden. Gravierende medizinische Gründe, die gegen die Durchführung eines Langzyklus sprechen, sind nicht bekannt. Nur Präparate, die jeden Tag die gleiche Dosis an Hormonen enthalten, sog. Einphasenpräparate, eignen sich für die Anwendung im Langzyklus.