Johanniskraut und die Pille

Bei Johanniskraut handelt es sich um eine Heilpflanze, die in Form von Trockenextrakten, Tees oder Ölen zur Behandlung von vorübergehenden depressiven Verstimmungen und zur Besserung des Befindens eingesetzt wird. Als verschreibungspflichtiges Medikament wird es auch bei leichten bis mittelschweren Depressionen angewandt. Da es sich um ein pflanzliches Präparat handelt, rechnen viele nicht mit Wechselwirkungen mit Arzneimitteln. Johanniskraut beschleunigt aber die Abbaurate mancher Medikamente in der Leber und kann dadurch die Wirksamkeit dieser Präparate beeinflussen. Ob Johanniskraut nun auch den Verhütungsschutz der Pille herabsetzt, ist Bestandteil aktueller Diskussion und wurde noch nicht abschließend geklärt. Im März 2014 hat die britische Aufsichtsbehörde allerdings eine Meldung herausgegeben, die vor der gleichzeitigen Anwendung von Johanniskraut mit der Pille warnt, da von Fällen ungeplanter Schwangerschaften berichtet wurde. Auch können bei der gleichzeitigen Anwendung vermehrt Zwischenblutungen auftreten. Aufgrund dieser Unsicherheiten wird die gemeinsame Einnahme der Pille mit Johanniskraut nicht empfohlen. Falls nicht auf Johanniskraut verzichtet werden kann, sollten alternative nicht-hormonelle Verhütungsmethoden in Betracht gezogen werden.